Rosenmontag 2017


In diesem Jahr gingen die sogenannten „Karnevalseinsätze" während des gesamten Rosenmontagszuges nach oben, so dass insgesamt am Rande des Rosenmontgaszuges 20 Stück (Vorjahr 9) Rettungseinsätze zu verzeichnen waren. Insgesamt wurden während der 24 Stunden 78 Rettungsdiensteinsätze (40 „Karnevalseinsätze"/ Vorjahr 20 Stück) von den Einsatzkräften bewältigt, was einen deutlichen Anstieg der Einsatzzahlen bedeutet.

Bei den sanitätsdienstlichen Hilfeleistungen — ohne Transport ins Krankenhaus — war ebenfalls ein leichter Anstieg auf 35 Stück (Vorjahr 29) zu verzeichnen, hierunter fielen z.B. auch Anfragen nach Aspirin aufgrund von Kopfschmerzen, Blasenpflaster aufgrund wund gelaufener Füße oder kleinere Verletzungen, die nur ambulant behandelt werden mussten.

Neben insgesamt rund 50 Feuerwehreinsatzkräften der Hauptwache sowie der Löschzüge Bohl, Weisweiler, Stadtmitte, Röhe und Kinzweiler, standen 95 Einsatzkräfte der Eschweiler Hilfsorganisationen (DRK, MHD und JUH) mit fast 20 zusätzlichen Rettungsfahrzeugen ständig zur Verfügung, um bei Einsätzen rund um den Zug aber auch beim „normalen Alltagsgeschäft" — welches natürlich auch noch bewältigt werden musste — sofort einzugreifen.

Erneut wurde neben dem operativen Einsatzstab, der das gesamte Einsatzgeschehen von Feuerwehr und Hilfsorganisationen, im und am Rosenmontagszug koordiniert, ein Einsatzstab „Rosenmontag" auf der Feuerwache eingerichtet, der die Arbeit von Sicherheitsdiensten (Polizei/Security/Ordnungsamt), Reinigungskräften sowie Karnevalskomitee und Karnevalsgesellschaften unterstützte. Beide Institutionen waren vom frühen Morgen bis gegen 21.00 Uhr tätig. In diesem Jahr musste der Einsatzstab nicht im Vorfeld zusammentreten, da die Wetterprognosen zwar nicht berauschend waren, allerdings lagen die erwarteten Windstärken noch unterhalb der Warnschwellen des Sicherheitskonzeptes. Zum zweiten Mal wurde auch am Rosenmontag eine Einsatzleitung der Feuerwehr auf dem Markt gestellt, die die Arbeit der dort eingesetzten Hilfsdienste bis in die Nacht koordinierte; hierunter fiel erstmals auch eine ganztägige Unfallhilfsstelle für den Markt an Rosenmontag. Hier versorgten die eingesetzten Kräfte insgesamt 18 Patienten. Nach dem Zugende standen zusätzlich noch bis zu 6 Rettungswagen und 3 Notärzte der Eschweiler Hilfsorganisationen bis gegen 01.30 Uhr zur Verfügung und führten im Bereich Markt/Dürener Str./Schnellengasse noch diverse Einsätze durch.

Feuerwehrtechnische Einsätze fielen fast nur nach Ende des Rosenmontagszuges an, allerdings forderten sie die Einsatzkräfte — insbesondere am Markt — sehr.

Um 15.08 Uhr rückten die Kräfte der Hauptwache zum Rastplatz Aachener Land aus, wo seit mehreren Tagen ein LKW abgestellt war und der Fahrer nicht gesehen wurde. Da man diesen mit gesundheitlichen Problemen im Fahrerhaus vermutete, musste das Fahrzeug — unter den Augen der Polizei — zwangsweise geöffnet werden. Im Führerhaus wurde dann allerdings niemand gefunden, obwohl der Zündschlüssel steckte. Die Einsatzkräfte — incl. eines alarmierten Notarztes — konnten danach wieder abrücken, während die Polizei die weiteren Ermittlungen aufnahm.
In ein Haus an der Hubertusstraße alarmierte ein Anrufer um 18.06 Uhr die Feuerwehr, weil dort Wasser in das Gebäude eindrang. Die freiwilligen Kräfte aus Stadtmitte setzten dort bis 19.11 Uhr eine Tauchpumpe sowie einen Wassersauger ein, um das Wasser zu beseitigen.
Parallel zu diesem Einsatz rückten Notarzt und Kräfte der Wache zur Römerstraße aus, da dort eine Person in einer Notlage vermutet wurde. Allerdings stellte sich dieser Einsatz als Fehlalarm heraus.
Um 18.22 Uhr wurde die Feuerwehr dann über eine Reizgasattacke im Festzelt auf dem Markt informiert. Beim Eintreffen der ersten Kräfte des Rettungsdienstes, der Wache sowie der Löschzüge Stadtmitte, hatten Polizei, Security und Ordnungsamt bereits mit der Räumung des Zeltes begonnen, da vermutlich dort Pfefferspray versprüht worden war. Diverse Personen wurden ins Erstversorgungszelt auf dem Markt gebracht und dort von 2 Notärzten sowie Rettungsdienstpersonal untersucht und behandelt. Insgesamt mussten 7 Personen mit Augen- und Atemwegsreizungen in die Krankenhäuser Eschweiler und Stolberg transportiert werden. Die Feuerwehrkräfte lüfteten das Zelt quer bzw. setzten Hochleistungslüfter ein, um frische Luft in das Zelt zu blasen. Ebenso mussten verschiedene Einrichtungsgegenstände gereinigt werden, ehe gegen 19.00 Uhr der Betrieb im Festzelt wieder aufgenommen werden konnte.

Fazit:
Im Vergleich zum letzten Jahr stiegen die Einsatzzahlen doch überproportional an bzw. verdoppelten sich sogar.
Bereits am frühen Nachmittag waren mehr Einsätze im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen und dieser Trend setzte sich nach dem Zug fort. Nicht nur die Reizgasattacke sondern auch andere Notfälle im Marktumfeld ließen die Notfallzahlen nach oben schnellen.
Eine deutliche Beruhigung des Einsatzgeschehens trat gegen 2.00 Uhr am frühen Morgen ein.
Positiv ist zu erwähnen, dass — analog zu Weiberfastnacht — keine Einsatzkräfte verletzt oder angegriffen wurden und das es keine Unfälle von Zugteilnehmern gab.

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