H – Sonstige Hilfeleistung
Einsatzdatum:
Entwarnung nach Verdacht auf Bombenblindgänger
Im Rahmen der Hochwassersanierung auf dem Gelände des Berufskollegs an der August-Thyssen-Straße wurde routinemäßig eine Prüfung möglicher Bombenblindgänger aus dem 2.Weltkrieg durch die Bezirksregierung Düsseldorf durchgeführt. Die Auswertung der mittlerweile verfügbaren Luftbilder hatte ergeben, dass auf dem Grundstück eventuell ein Bombenblindgänger aus dem 2.Weltkrieg im Erdreich liegen könnte.
Nach umfangreicher Vorplanung wurde festgelegt am 05.07.2023 Sondierungsbohrungen im Bereich des möglichen Fundortes vorzunehmen, um dann mit einem speziellen Messverfahren eine eventuelle Bombe zu orten.
Auf Grundlage der ausgewerteten Unterlagen konnte die Bezirksregierung Düsseldorf im Vorfeld mitteilen, wie groß ein möglicher Evakuierungsbereich sein müsste, wenn tatsächlich ein Bombenblindgänger gefunden würde. In Abstimmung mit der Bezirksregierung hat unsere Stadtverwaltung unter Beteiligung mehrerer Ämter, darunter der Feuerwehr, sowie Unterstützung der StädteRegion Aachen eine mögliche Evakuierung vorgeplant. Die besondere Schwierigkeit bestand insbesondere darin, dass innerhalb des festgelegten Evakuierungsbereiches zwei große Altenheime sowie ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung angeordnet sind. Gemeinsam mit den Heimleitungen wurden daher auch speziell für die Bewohner mögliche Ausweichtquartiere festgelegt. Ebenfalls galt es Transportfahrzeuge, Betreuungspersonal und Verpflegung vorzuplanen. Neben den Bewohnern und Mitarbeitern der drei Heime wären darüber hinaus circa 2.700 Eschweiler Bürger sowie zahlreiche Geschäfte von der Evakuierung betroffen gewesen. Auch für diese mussten Ausweichquartiere vorgeplant werden.
Am frühen Morgen des 05.07.2023 trat auf der Feuerwache der Einsatzstab der Stadt Eschweiler zusammen. Dieser besteht aus speziell ausgebildeten Führungskräften der Feuerwehr, Vertretern von Rettungsdiensten, THW, Polizei und StädteRegion Aachen sowie Mitarbeitern verschiedener Fachstellen der Stadtverwaltung (Ordnungsamt, Baubetriebshof...). Im Einsatzstab wurden die Erkundungsmaßnahmen mitverfolgt und eine mögliche Evakuierung vorbereitet. Ebenfalls wurde ständig das Lagebild aktualisiert.
Zeitgleich zum Einsatzstab begann ein Fachunternehmen im Auftrag des Kampfmittelräumdienstes mit Sondierungsbohrungen an der möglichen Fundstelle. Diese Arbeiten sollten planmäßig vormittags beendet werden. Aufgrund unerwarteter komplexer Bodenverhältnisse nahmen die einzelnen Bohrungen jedoch deutlich mehr Zeit in Anspruch, so dass zur Mittagszeit in Abstimmung zwischen Einsatzstab und Kampfmittelräumdienst festgelegt wurde, dass eine mögliche Evakuierung nicht mehr am Mittwoch stattfinden würde. Die Bohrmaßnahmen wurden bis Mittwochabend fortgeführt.
So trafen nun die Mitglieder des Einsatzstabes am Donnerstagmorgen, 06.07.2023 erneut auf der Feuerwache zusammen. Auch die Bohr- und Sondierungsmaßnahmen wurden fortgesetzt. Hierbei wurden mehrere Stellen identifiziert, an denen ein möglicher Blindgänger liegen könnte. Mittels Bagger wurden die festgestellten Fundorte vorsichtig geöffnet. Es handelte sich jedoch an keiner Stelle um eine alte Weltkriegsbombe.
Mit diesem Ergebnis und der abschließenden Freigabe durch die Bezirksregierung Düsseldorf konnte dann Entwarnung für die drei Heime und alle weiteren Anlieger gegeben werden. Der Einsatzstab konnte seinen Dienst beenden und sämtliche voralarmierten Einsatzkräfte, die bei einem Bombenfund hinzugerufen worden wären, konnten wieder ihren normalen Verpflichtungen nachgehen.
Hauptwache
A-Dienst
B-Dienst
Logistikgruppe
Externe Einsatzkräfte (siehe Bericht)
Einsatzbilder:
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