B – Feuer SOS – Menschenleben in Gefahr
Einsatzdatum:
Um circa 21:15 Uhr am Donnerstagabend zerriss ein lauter Knall die abendliche Stille in der Innenstadt. Bis in die Außenorte war dieser deutlich zu vernehmen. In einem mehrgeschossigen Wohn- und Geschäftshaus in der Neustraße war es aus bislang unbekannten Gründen zu einer heftigen Explosion gekommen.
Unverzüglich wurden zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr Eschweiler sowie Rettungsdienstfahrzeuge aus Eschweiler und den Nachbarkommunen zur Einsatzstelle entsandt. Vor Ort bestätigte sich die Lage, die über Notruf in zahlreichen Anrufen gemeldet wurde. Über eine Länge von mehr als 100 m glichen Neustraße und Josefstraße einem Trümmerfeld. In zahlreichen Gebäuden waren teils sämtliche Fensterscheiben zerstört, Inventar und Gebäudeteile lagen auf der Straße. Aus dem betroffenen Gebäude schlugen Flammen und dichter Brandrauch drang ins Freie. Mehrere Menschen machten sich an den Fenstern des Gebäudes bemerkbar, um gerettet zu werden.
Direkt begannen die zuerst an der Einsatzstelle eingetroffene Kräfte der Feuer- und Rettungswache mit der Menschenrettung und wurden schnell durch erste nachrückende Einsatzkräfte der Freiwilligen Löschzüge unterstützt. Aus dem betroffenen Gebäude wurden insgesamt neun Menschen gerettet. Die meisten Personen mussten über Drehleitern in Sicherheit gebracht werden. Nach der Rettung wurden die Verletzten unverzüglich dem Rettungsdienst zur weiteren Versorgung übergeben, der ebenfalls mit zahlreichen Kräften in die Eschweiler Innenstadt geeilt war.
Nachdem die Personen aus dem Gebäude gerettet waren und durch den Rettungsdienst versorgt wurden, konnten auch weitere Betroffene aus Nachbargebäuden betreut und medizinisch untersucht werden. Insgesamt wurden 16 Personen aufgrund des Schadensereignisses verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Neben zwei Schwerstverletzten sowie zwei schwer verletzten Personen aus dem Brandobjekt wurden zwölf Personen leicht verletzt. Darunter befanden sich auch zwei Feuerwehreinsatzkräfte, die in der ersten Einsatzphase leichte Verletzungen erlitten.
Im Anschluss an die Menschenrettung wurde die Brandbekämpfung im Gebäude gestartet. Hierzu wurde die Einsatzstelle durch unseren Einsatzleiter und Leiter der Feuerwehr, Axel Johnen, in insgesamt drei Einsatzabschnitte unterteilt, in denen jeweils mehrere Strahlrohre im Außenangriff sowie im Innenangriff eingesetzt wurden. Insgesamt waren zeitgleich bis zu drei Drehleitern an der Einsatzstelle im Einsatz.
Das Ausmaß dieser Einsatzstelle machte es wieder einmal erforderlich, dass neben allen Einheiten der Feuerwehr Eschweiler auch Einsatzkräfte aus Nachbarkommunen nach Eschweiler alarmiert worden. So waren Löschzüge und Sondereinheiten aus Aachen, Stolberg, Würselen, Herzogenrath und Langerwehe im Einsatz, beziehungsweise stellten den Grundschutz für das restliche Eschweiler Stadtgebiet sicher.
Jedoch war dies nicht nur ein großer Einsatz für die Feuerwehrkräfte aus Eschweiler. Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei, unter anderem eine Einsatzhundertschaft aus Wuppertal, sperrten die Innenstadt großflächig ab und sorgten dafür, dass die Einsatzstelle und die zahlreichen zerstörten Gebäudefronten gesichert wurden. Auch viele Kräfte der Stadtverwaltung Eschweiler, des Bauhofs und weiterer Fachdienste waren vor Ort. Unsere Bürgermeisterin Nadine Leonhardt machte sich vor Ort ein Bild der Lage und unterstützte die Einsatzkräfte.
Gegen 2:00 Uhr am frühen Freitagmorgen war das Feuer soweit unter Kontrolle gebracht, dass erste Einsatzkräfte aus dem Einsatz entlassen werden konnten und wieder ihre Standorte anfahren konnten. Andere Einheiten verblieben an der Einsatzstelle, um restliche Glutnester zu löschen und weitere Sicherungsmaßnahmen an der Einsatzstelle vorzunehmen.
Ab 4:00 Uhr konnten weitere Löschzüge die Einsatzstelle verlassen und ihre Standorte aufsuchen. Einige Löschfahrzeuge sowie eine Drehleiter blieben vor Ort, um die letzten Löschmaßnahmen durchzuführen und eine Brandwache zu stellen.
Zum jetzigen Zeitpunkt (circa 5:30 Uhr morgens) ist ein Ende des Einsatzes noch nicht abzusehen.
Update 11:00 Uhr:
Wir sind nach wir vor mit einigen Einsatzkräften vor Ort in der Neustraße. Durch die Polizei werden umfangreiche Ursachenermittlungen durchgeführt. Die Verwaltung prüft mit Statikern die umliegenden Gebäude.
Durch die Feuerwehr wurden im betroffenen Gebäude am Vormittag noch einzelne Glutnester abgelöscht. Die Maßnahmen der Polizei werden durch uns unterstützt.
Um 13:00 Uhr wird eine Pressekonferenz im Rathaus durchgeführt, an der unser Leiter der Feuerwehr teilnehmen wird.
Ein Einsatzende für die Feuerwehr ist weiter noch nicht absehbar.
Update 18:00 Uhr:
Weiterhin sind wir mit ca. 25 Einsatzkräften der Feuerwehr vor Ort. Diese werden in Blöcken von 4 – 6 Stunden durchgetauscht.
Die Polizei ist mit vielen BeamtInnen vor Ort, um weiter die Brandursache zu ermitteln. Hierbei werden sowohl Spezialkräfte als auch spezielles Material eingesetzt. Aktuell sind im betroffenen Objekt zwei Roboter-Hunde zu Erkundungsmaßnahmen eingesetzt. Die Ursache der Explosion ist noch immer nicht geklärt.
Mehrere Handwerksfirmen aus Eschweiler und Umgebung sind einem Aufruf der Verwaltung gefolgt und sichern die betroffenen und beschädigten Gebäude. Hierbei werden sie sowohl durch die Feuerwehr mit der Drehleiter des LZ 41 als auch durch Einsatzkräfte des THW Eschweiler unterstützt. Beschädigte Verglasungen werden entfernt und ersetzt bzw. provisorisch verschlossen, lose Gebäudeteile wie Dachpfannen etc. werden gesichert oder entfernt.
Auch von unserer Seite ein großes Dankeschön an alle helfenden Hände.
Aus den Krankenhäusern gibt es keine neuen Erkenntnisse. Weiterhin schweben vier Personen (drei Erwachsene und ein Säugling) in Lebensgefahr und werden im Klinikum Aachen intensivmedizinisch behandelt.
Die Einsatzdauer ist nach wie vor nicht kalkulierbar.
Update 01.04.2023, 15:30 Uhr:
Soeben haben wir unseren Feuerwehreinsatz an der Neustraße nach mehr als 42 Stunden beendet. In der vergangenen Nacht und am heutigen Tag waren noch Einsatzkräfte von uns vor Ort, um eine Brandwache zu halten und eventuelle Gefahren zu beseitigen.
Sämtliche beschädigte Gebäude wurden so gesichert, dass die Neustraße wieder komplett freigegeben werden konnte. Gemeinsam mit dem THW, dem städtischen Bauhof sowie verschiedenen Handwerkerfirmen konnte diese Aufgabe professionell, sicher und zügig erledigt werden.
Gemäß einer Pressemeldung der Polizei geht diese aktuell von einer vorsätzlich herbeigeführt Gefährdung aus. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen.
Neben den Tätigkeiten an der Einsatzstelle haben die Kameraden der Hauptwache bereits parallel zum Einsatz daran gearbeitet, sämtliche eingesetzten Fahrzeuge, Geräte und technischen Einrichtungen zu reinigen und wieder in Stand zu setzen. Dies wird noch einige Tage in Anspruch nehmen, jedoch stehen wir natürlich jederzeit voll einsatzbereit unseren Mitbürgern in Eschweiler im Gefahrenfall zur Verfügung.
Hauptwache
A-Dienst
B-Dienst
Löschzug 11 & 12
Löschzug 21
Löschzug 22
Löschzug 31
Löschzug 32
Löschzug 41
Löschzug 42
Logistikgruppe
Externe Einsatzkräfte (siehe Bericht)
Einsatzbilder:
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